SpVgg macht einen ganz gro­ßen Schritt

Drei Wochen Spiel­pau­se bescher­te der Spiel­plan inklu­si­ve eines kampf­los gewon­ne­nen Spiels für die SpVgg Heim­stet­ten. In die­ser spiel­frei­en Zeit kreis­ten die Gedan­ken in Heim­stet­ten nur um das fol­gen­de vor­ent­schei­den­de Spiel um den Auf­stieg gegen den här­tes­ten Ver­fol­ger TSV Haar. Die Aus­gangs­la­ge war klar: bei einem Sieg wäre dem Team um Spie­ler­trai­ner M. Dan­ner der Auf­stieg bei 12 Punk­ten Vor­sprung und vier ver­blei­ben­den Par­tien prak­tisch nur noch rech­ne­risch zu nehmen.

DSC04849Doch gleich mit der qua­si ers­ten Akti­on der Begeg­nung folg­te die kal­te Dusche für den Auf­stiegs­aspi­ran­ten. Die Nr. 9 des TSV Haar ließ sich in einem Zwei­kampf thea­tra­lisch fal­len – eine Sze­ne, die sich mehr­mals wie­der­ho­len soll­te – und der Schieds­rich­ter tat ihm den Gefal­len und gab Frei­stoß. Bei der dar­auf­fol­gen­den Frei­stoß­flan­ke atta­ckier­te sel­bi­ger Spie­ler regel­wid­rig Schluss­mann C. Dan­ner im Fünf­me­ter­raum und köpf­te arg umstrit­ten nach bereits zwei Spiel­mi­nu­ten zur Gäs­te­füh­rung ein.
Wie gefes­tigt die SpVgg mitt­ler­wei­le jedoch ist, soll­te der wei­te­re Ver­lauf der ers­ten Spiel­hälf­te zei­gen. Unbe­irrt zog die Heim­mann­schaft, ange­trie­ben vom über­ra­gen­den Tholl ihr varia­bles Angriffs­spiel auf. Die ers­te Gele­gen­heit für Heim­stet­ten hat­te Terya­di, der mit einem Frei­stoß nur den Außen­pfos­ten tou­chier­te. Wenig spä­ter stand es den­noch wie­der aus­ge­gli­chen: Tholl chipp­te einen schnell aus­ge­führ­ten Frei­stoß über die unsor­tier­te Haa­rer Abwehr, M. Dan­ner war der Adres­sat und die­ser umkurv­te den geg­ne­ri­schen Schluss­mann und schob ins ver­wais­te Tor ein (10. Min.). Heim­stet­ten hielt aus dem lau­fen­den Spiel her­aus die Gäs­te weit vom eige­nen Gehäu­se ent­fernt, bei Stan­dard­si­tua­tio­nen blit­ze jedoch immer wie­der die Gefähr­lich­keit der Haa­rer auf. Die brenz­ligs­te Situa­ti­on ergab sich beim Stand von 1:1, als nach einer Haa­rer Ecke ein Flug­kopf­ball nur Zen­ti­me­ter am Heim­stet­te­ner Gehäu­se vorbeistrich.
Doch auch Heim­stet­ten zeig­te in der Fol­ge, dass mit ihnen bei ruhen­den Bäl­len zu rech­nen ist. Nach einer knap­pen hal­ben Stun­de führ­te der ers­te Eck­ball der Heim­stet­te­ner zur Füh­rung: Pier­rel führ­te aus, M. Dan­ner lief plan­mä­ßig auf den kur­zen Pfos­ten ein und nick­te unhalt­bar ein (29. Min.). Sechs Minu­ten spä­ter klin­gel­te es aber­mals nach einer Heim­stet­te­ner Ecke: wie­der war Pier­rel der Schüt­ze, doch dies­mal half der sonst siche­re Haa­rer Schluss­mann mit, faus­te­te haar­scharf dane­ben und leg­te sich ein ver­spä­te­tes Oster­ei ins Netz (35. Min.).DSC05014
Nun klapp­te alles: zwei Minu­ten fass­te sich der bären­star­ke Geb­hardt ein Herz, tank­te sich aus der eige­nen Hälf­te über sei­ne lin­ke Sei­te nach vorn, ließ dabei meh­re­re Geg­ner ste­hen und hat­te im Anschluss das Auge für Cinus. Die­ser leg­te für den bes­ser pos­tier­ten Tholl ab, der im zwei­ten Ver­such das Leder humor­los unter das Tor­dach drosch. 4:1! (37. Min.). Die­ser Spiel­stand war mehr als eine Vor­ent­schei­dung, zumal bei den Gäs­ten nun die Ner­ven blank lagen und ein Haa­rer Akteur wegen Schieds­rich­ter­be­lei­di­gung noch vor dem Sei­ten­wech­sel vom Platz geschickt wur­de. Mit dem Pau­sen­pfiff wäre das Ergeb­nis bei­na­he noch deut­li­cher gewor­den, als M. Dan­ner nach fei­nem Cinus-Pass die Ner­ven vor dem fast lee­ren Tor versagten.

Zur zwei­ten Spiel­hälf­te wech­sel­te Haar zwei fri­sche Akteu­re ein, doch ton­an­ge­bend soll­te wei­ter­hin die Heim­mann­schaft aus Heim­stet­ten blei­ben. Man woll­te mit einem wei­te­ren Tor die drei Punk­te end­gül­tig und damit einen Big Point in Sachen Auf­stieg bald­mög­lichst ein­tü­ten. Und genau so soll­te es kom­men: Terya­di fand mit einem Zucker­pass den ein­lau­fen­den Tholl, der pro­blem­los unter die Lat­te voll­enden konn­te (51. Min.). Tholl war nun kaum mehr auf­zu­hal­ten: erst setz­te er einen Frei­stoß an den Quer­bal­ken und wenig spä­ter ließ er die mit­tel­lo­se Haa­rer Abwehr ganz alt aus­se­hen, tank­te sich bis zur Grund­li­nie durch und bedien­te Cinus mus­ter­gül­tig, der aus kur­zer Distanz zum hal­ben Dut­zend ein­net­zen konn­te (63. Min.).
DSC04986Nun schal­te­te Heim­stet­ten, den siche­ren Sieg vor Augen etwas zurück und muss­te auch etwas dem hohen Tem­po Tri­but zol­len, doch mehr als ein zwei­ter Ehren­tref­fer soll­te den Gäs­ten nicht mehr gelin­gen (70. Min.). Nicht zuletzt auch ein Ver­dienst des star­ken C. Dan­ner, der immer zur Stel­le war, wenn er gebraucht wur­de. Doch auch sei­ne Vor­der­leu­te Scharl, Dietz und Deng­ler wirk­ten sehr sou­ve­rän, stets bes­tens unter­stützt in der Defen­siv­ar­beit in der Zen­tra­le von Stumpp und Tholl. Über die Außen lie­ßen Geb­hardt und Pier­rel nichts anbren­nen und setz­ten selbst mehr­fach ein­drucks­voll Akzen­te nach vor­ne. In der Offen­si­ve stell­ten Cinus, Terya­di und M. Dan­ner die geg­ne­ri­sche Abwehr immer wie­der vor gro­ße Pro­ble­me. In den letz­ten 20 Minu­ten reih­te sich der ein­ge­wech­sel­te Schmitt­ke naht­los in die star­ke Mann­schafts­leis­tung ein.

Trotz des ein oder ande­ren pro­mi­nen­ten Aus­falls stell­te Heim­stet­ten ein­drucks­voll unter Beweis, dass man nicht von unge­fähr nun 12 Punk­te in der Tabel­le vor Haar steht. Bei noch vier aus­ste­hen­den Par­tien ist somit der Mann­schaft um Spie­ler­trai­ner M. Dan­ner der zwei­te Auf­stieg der Ver­eins­ge­schich­te nach 2009 nur noch rech­ne­risch zu neh­men. Bereits am kom­men­den Sams­tag möch­te die SpVgg den letz­ten feh­len­den Punkt im Aus­wärts­spiel in Moos­ach ein­fah­ren. Anstoß ist um 13:15 Uhr und die Mann­schaft wür­de sich über zahl­reich mit­rei­sen­de Schlach­ten­bumm­ler freu­en, in der Hoff­nung, dass es nach 90 Minu­ten etwas zu fei­ern gibt.

Vom heu­ti­gen Spiel­ergeb­nis pro­fi­tier­te auch der SV Anz­ing und steht somit als Auf­stei­ger fest. Zu die­sem gra­tu­liert die SpVgg Heim­stet­ten recht herzlich.


1
Dan­ner C.
19
Deng­ler
2
Scharl
15
Dietz
4
Geb­hardt
6
Stumpp
8
Tholl
5
Pier­rel
11
Terya­di
7
Cinus
18
Dan­ner M.

73. Minu­te: Schmitt­ke, Alex­an­der für Terya­di, David
83. Minu­te: Terya­di, David für Tholl, Sebastian