Wir über uns
Was machen Sie, wenn Sie Fußball spielen wollen? Klar, man ruft ein paar Freunde an und trifft sich am Bolzplatz. Aus dem gelegentlichen Kick wird ein wöchentliches Fußballtreffen und die Ambitionen steigen weiter. Man will noch öfter spielen, und träumt von neuen Gegnern, auch weil die noch nicht wissen, dass man nach dem Übersteiger mit links rechts vorbeigeht. Also wird der nächste Verein gesucht, und mit etwas Glück ist auf der rechten Außenbahn noch ein Platzerl frei. Das Fußballerherz jubelt, auch wenn die Mitspieler leider nicht Zinedine und Diego, sondern Kurt und Willi heißen. Eigentlich eine perfekte Idylle …
Doch leider kann es auch zu unangenehmen Nebengeräuschen kommen. Der Trainer wird der Mannschaft aufgesetzt. Mit etwas Glück ist er aus Leidenschaft dabei und versteht sein Fach, mit Pech ist es eine besetzte Planstelle, die mit Plattitüden aus der Steinzeit an der Mannschaft vorbeiredet. Das Sportliche kann in den Hintergrund gedrängt werden, so dass der Spezl vom Nachbarn des Abteilungsleiters einen Stammplatz hat, obwohl er den Trainingsplatz nur mit GPS findet. Andersherum kann auch der Spaß auf der Strecke bleiben, weil die Abteilungsleitung einen Aufstieg befiehlt, damit der Briefkopf glänzt. Man muss die Mannschaft wechseln, weil man zu gut/schlecht ist, die Freunde wechseln nicht. Es gibt noch unzählige solche Beispiele, und die meisten haben eine gemeinsame Ursache: Man ist bei einer großen Organisation gelandet, und die kann aus offensichtlichen Gründen keine Rücksicht auf den Einzelne nehmen kann. Je größer die Masse, desto kleiner ist der einzelne.
Hier tritt nun die SpVgg auf den Plan. Sie entwickelte sich aus einer Gruppe ehemaliger, teilweise höherklassiger Spieler, die zuerst unter dem Dach des Kirchenfußballs von St. Peter zusammenfanden. Die Gruppenchemie stimmte, die Ambitionen wuchsen, doch auf den üblichen Vereines-Blues hatte niemand mehr Lust. Selber machen- besser machen ist die Devise. Wobei das besser-machen nicht unbedingt ein Resultat besonderer Fähigkeiten ist, sondern sich z.T. aus den Vorraussetzungen ergibt. Kein Funktionär von außen schreibt uns etwas vor, weil wir die Funktionäre sind. Der Verein ist sehr klein, es gibt momentan nur die Abteilung Fußball, welche 30 Mitglieder umfasst. Eine familiäre, angenehme Atmosphäre ist die logische Folge. Wer etwas zu sagen hat, muss keinen Brief an den Herrn Vorsitzenden schreiben, sondern bespricht Wünsche und Vorschläge direkt mit der Gruppe. Basisdemokratie eben.
Auch wenn die SpVgg sich aus einer Freizeitmannschaft entwickelt hat, besteht dennoch der Anspruch, den Vereinsfußball seriös und ernsthaft zu betreiben. Dazu gehört natürlich auch die Aufnahme neuer Mitglieder, die mit offenen Armen begrüßt werden.
Somit stellt die SpVgg eine ernsthafte Alternative zu den etablierten Vereinen dar, die jeden (unabhängig von der Spielstärke) anspricht, der Freude am Kicken hat, sich aber nicht in einer starren Vereinsstruktur unterordnen will. Bei entsprechender Resonanz ist auch die Einrichtung einer Jugendmannschaft möglich. Es findet bereits ein wöchentliches Training statt, die Anmeldung zum Spielbetrieb 2004⁄05 ist geplant.
P.S. Wie Sie möglicherweise schon den Medien entnommen haben, hat uns die Gemeinde Kirchheim und der SVH bisher die Benutzung der Sportanlage Heimstetten verwehrt. Es herrscht aber ein breiter Konsens über den Stellenwert des Vereinssportes und der Gemeinderat ist sich seiner Verpflichtungen im Umgang mit öffentlichen Einrichtungen, wie dem Sportpark bewusst. Daher kann man optimistisch sein, dass eine Lösung gefunden wird, die einen eigenständigen Spiel- und Trainingsbetrieb der SpVgg sicherstellt.
Nachtrag: Nach zwei Jahren Arbeit haben wir es geschafft, und nehmen seit der Saison 04⁄05 am Spielbetrieb des BFV teil.